Mankau Mieter*innen

Mieter*innen des Eck-Hauses Manteuffelstrasse 105 / Muskauer Straße 41 in Kreuzberg kämpfen für den Erhalt ihrer Hausgemeinschaft.

 

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Weder abgewendet – noch vorgekauft

 

Nun ist es also doch passiert. Trotz großem Engagement der Hausgemeinschaft während der Covid-19 Shutdowns ist das Haus nun an den Investor übergegangen – und das ohne Abwendungsvereinbarung.

 

Der neue Eigentümer, Florian Grotmann, hat keine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Er hat aber den Mieter*innen angeboten Zusatzvereinbarungen, in denen er auf Grundrissänderungen (die in Milieuschutzgebieten genehmigungspflichtig sind) und Eigenbedarfskündigungen (immerhin etwas) verzichtet, vorzulegen. 

 

Wir werden den Eigentümer im Auge behalten, um zu sehen ob er zu seinen Versprechungen steht.


In den Medien

MieterMagazin des Berliner Mieterverein e.V., Juni/Juli 2020

Zweifelhafte Zusagen

 

„Wir haben bis zuletzt gehofft und geglaubt, dass uns eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft übernimmt“, sagt Mietersprecherin Linda Kokott. Am 28. Februar hatten die Mieter erfahren, dass ihr Haus mit 21 Wohnungen in einem Kreuzberger Milieuschutzgebiet verkauft worden war. Nachdem alle angeschriebenen Stiftungen und Genossenschaften Corona-bedingt absagen mussten, kamen private Kaufinteressenten ins Spiel. Auch das kommunale Wohnungsunternehmen Gewobag war zeitweise interessiert. Doch am Ende sprangen alle ab. Linda Kokott kritisiert, dass die Mieter keine Einsicht in die Wirtschaftlichkeitsberechnung der Gewobag erhielten und somit auch nicht wissen, woran der Kauf letztendlich scheiterte. „Die Rede war von einem Sanierungsrückstau, aber mit der genauen Kalkulation hätte man vielleicht ein Gutachten über die Kosten in Auftrag geben können.“ 

 

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Tagesspiegel Newsletter, 23.04.2020

Vorkaufsrecht

 

Im Falle Manteuffelstraße 105 und der Muskauer Straße 41 konnte das Vorkaufsrecht mit Ablauf der Frist am 20. April (noch) nicht ausgeübt werden. Der Käufer hatte Montagabend eine Fristverlängerung beantragt. „Das bedeutet, Verhandlungen um Abwendung gehen weiter“, twitterte Florian Schmidt (Grüne). 

 

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Neues Deutschland 17.04.2020

Immobilien-Investoren ausgebootet

 

»Ich freue mich sehr für die Mieter, für deren Häuser das Vorkaufsrecht ausgeübt worden ist«, sagt Linda Ellen Kokott zu »nd«. »Ich hoffe sehr, dass dies auch bei unserem Haus gelingen wird«, meint die Sprecherin der Mieter der Eckhäuser Manteuffelstraße 105 und Muskauer Straße 41 in Berlin-Kreuzberg. Hier läuft die Frist für die Ausübung kommenden Montag aus. Laut zuständigem Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksstadtrat Florian Schmidt (Grüne) möchte der aktuell im Kaufvertrag eingetragene Käufer Florian Grotmann weder die Abwendungsvereinbarung noch irgendwelche Zusatzvereinbarungen unterzeichnen. »Er hat sogar die Aufteilung des Hauses in Eigentumswohnungen angekündigt«, sagt Schmidt zu »nd«. Angeblich wolle er aber niemanden verdrängen. »Sollte es zu keinem Vorkauf kommen, werden wir den Eigentümer sehr eng begleiten«, so der Stadtrat.

 

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Tagesspiegel Newsletter vom 16.04.2020

Manteuffel- und Muskauer Straße hoffen auf privaten Kaufinteressenten

 

Seit Ende Februar hoffen die Mieterinnen und Mieter der Manteuffelstraße 105 und der Muskauer Straße 41 auf die Ausübung des Vorkaufsrechts durch den Bezirk. Laut Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) sei der Bezirk bezüglich Vorkaufsrecht trotz Corona handlungsfähig. Auch die Mieterschaft bestätigt über die Sprecherin Linda Kokott, aktuell in Kontakt mit dem Bezirk zu stehen. Bisher sei aber noch unklar, zugunsten von wem das Vorkaufsrecht ausgeübt wird. Die Frist läuft am kommenden Montag, den 20. April ab.

 

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TAZ vom 15.04.2020

Sorge in Kreuzberg

 

 

Weiter auf ihre Rettung hoffen die MieterInnen eines Hauses an der Ecke Manteuffel-/Muskauer Straße in Kreuzberg. Für das Gebäude mit 21 Wohnungen will der Käufer Florian Grotmann dem Vernehmen nach fünf Millionen Euro auf den Tisch legen. Eine Abwendungsvereinbarung zur Verhinderung des Vorkaufes, die etwa aufwändige Modernisierungen für die nächsten 20 Jahre und den Verkauf einzelner Wohnungen für zehn Jahre ausschließen würde, will Grotmann nicht unterschreiben. Ein weiterer Kaufinteressent dagegen habe dies angeboten, teilten die BewohnerInnen mit.

 

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Berliner Zeitung 01.04.2020

Kreuzberger Mieter in Angst vor Verdrängung

 

Wieder bangen Bewohner eines Berliner Mietshauses, wie lange sie noch in ihren Wohnungen bleiben können. Der Grund: Ihr Haus an der Manteuffelstraße 105/Ecke Muskauer Straße 41 in Kreuzberg wurde an einen privaten Erwerber verkauft.

 

„Wir stehen vor der Verdrängung aus unserem Kiez, wie es bereits Mietern aus mehreren Häusern in unserer näheren Umgebung ergangen ist“, sagt Linda Ellen Kokott, die Sprecherin der Bewohner. Zwar liegt das Haus in einem Milieuschutzgebiet, in dem der Bezirk ein Vorkaufsrecht besitzt, das er zugunsten eines gemeinwohlorientierten Unternehmens ausüben kann. Doch fürchten die Mieter, dass die  die Verhandlungen erschweren könnte.

 

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Neues Deutschland 31.03.2020

Vorkaufsrecht braucht Krisenhilfe

 

Kreuzberger Mieter fürchten zu knappe Fristen wegen lahmgelegter Verwaltung – Baustadtrat beruhigt

 

Linda Ellen Kokott ist höchst beunruhigt. »Wir befürchten, dass das Ausüben des Vorkaufsrechts in unserem Fall in Gefahr ist, da die Verwaltung nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten kann«, sagt sie. Sie lebt in dem Kreuzberger Häuserensemble an der Ecke Manteuffelstraße 105 und Muskauer Straße 41. Es ist verkauft worden, für rund fünf Millionen Euro, wird gemunkelt. Damit könnten dem Käufer bald 21 Wohnungen und sechs Gewerbeeinheiten mit zusammen rund 2300 Quadratmetern Nutzfläche gehören. Zumindest wenn das Vorkaufsrecht nicht durch den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ausgeübt wird. Die Frist endet am 20. April.

 

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Berliner Mietergemeinschaft - MieterEcho online 31.03.2020

Mieter/innen befürchten Verdrängung in Zeiten von Corona

 

Am 28.2.2020 haben die 28. Mieter/innen der beiden Gebäude Manteuffelstrasse 105 und Muskauer Straße 41 vom Bezirksamt erfahren, dass ihre Häuser verkauft werden sollen. Doch sie konnten hoffen, dass sie nicht verdrängt werden. Beide Gebäude liegen im Milieuschutzgebiet. Doch die Frist zur Durchsetzung des Vorverkaufsrechts durch den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg endet bereits am 20. April 2020.  Wenn bis zu diesen Termin nicht eine andere Wohnungsbaugesellschaft oder ein anderer Käufer in den Kaufvertrag eintritt, kommt der Käufer zum Zuge.   

 

Die Sorge der Bewohner/innen, dass die Zeit nicht reicht, hat sich durch die Corina-Krise verstärkt. Die Mieter/innen der beiden Häuser, von denen nicht viele in den Häusern geboren sind oder bereits sehr lange wohnen, fordern eine Aussetzung der Frist. Im Gespräch mit dem MieterEcho begründet die Sprecherin der  MieterInnen Linda Ellen Kokott die Forderung: „Wir befürchten, dass das Ausüben des Vorkaufsrechts auch in unserem Fall in Gefahr ist, da die Verwaltung nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten kann. Wir möchten als Hausgemeinschaft im Milieuschutzgebiet erhalten bleiben und die uns dafür gegebenen rechtlichen Möglichkeiten wahrnehmen können. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie erscheinen uns die Handlungsmöglichkeiten des Bezirks und aller anderen ProtagonistInnen, wie möglichen KäuferInnen, extrem eingeschränkt zu sein.“

  

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Unterstützungsschreiben von Canan Bayram an Katrin Lompscher, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, und Dr. Matthias Kollatz, Senator für Finanzen.

 

Der Prüfprozess durch die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften muss auch in Zeiten der Corona-Krise prioritär und schnell gehandhabt werden. Die Mieter*innen müssen sich auf uns verlassen können, dass die Politik sie vor Verdrängung schützt. Denn sie sind verständlicherweise sehr besorgt darüber, dass aufgrund der aktuellen Situation Entscheidungen nicht fristgerecht getroffen werden können.

 

 

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Ein typisches Kreuzberger Mietshaus

Die Mieter*innen des Eck-Hauses Manteuffelstrasse 105 / Muskauer Straße 41 sind von Verdrängung bedroht.

 

Das Mietshaus wurde vor kurzem von einem fairen Privatvermieter mit der Maßgabe verkauft, es in seinem Sinne weiterzuführen. Da das Haus in einem Milieuschutzgebiet liegt prüft der Bezirk, ob er von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch macht. Die Frist dafür läuft am 20.04.2020 aus. 

 

 

 

 

Eckdaten des Hauses:

Baujahr: ca. 1889

Wohnungen: 21

Bewohner*innen: > 30

Altersstruktur: 3 – 86 Jahre

Milieuschutz: Ja

Prüfung Vorkaufsrecht Bezirk: 20. April 2020 (Stichtag)

 

Eine multikulturelle Hausgemeinschaft mit Mietenden aus Australien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Ghana, Türkei, Iran, Syrien, Österreich, zu früheren Zeiten auch aus Griechenland und Polen.